Future Skills 2030: Welche Kompetenzen Akademien jetzt vermitteln dürfen
- Alicia Sailer
- 3. Juni
- 2 Min. Lesezeit
Die Arbeitswelt im Sozialwesen, insbesondere in der Eingliederungshilfe, steht vor tiefgreifenden Veränderungen.
Technologische Fortschritte, gesellschaftlicher Wandel und neue Anforderungen an Fachkräfte erfordern eine gezielte Anpassung der Weiterbildungsangebote.
Doch welche Kompetenzen sind bis 2030 entscheidend, und wie können Akademien diese in ihre Programme integrieren?

Wichtige Zukunftskompetenzen im Sozialwesen
Laut dem Kieler Modell der Zukunftskompetenzen lassen sich essenzielle Fähigkeiten in drei Dimensionen unterteilen:
Ich-Dimension:
Lösungskompetenz: Fähigkeit, komplexe Probleme eigenständig zu analysieren und effektive Lösungen zu entwickeln.
Reflexionskompetenz: Selbstkritische Auseinandersetzung mit eigenem Handeln und kontinuierliche Weiterentwicklung.
Selbstkompetenz: Eigenverantwortliches Handeln und Selbstorganisation.
Wir-Dimension:
Co-Kreationskompetenz: Zusammenarbeit mit verschiedenen Akteuren zur gemeinsamen Lösungserarbeitung.
Kommunikationskompetenz: Klare und empathische Vermittlung von Informationen.
Teamkompetenz: Effektive und harmonische Arbeit im Team.
Gesellschafts-Dimension:
Digitalkompetenz: Sicherer Umgang mit digitalen Technologien und Medien.
Medienkompetenz: Kritische Bewertung und Nutzung von Medieninhalten.
Transformative Kompetenz: Aktive Gestaltung und Begleitung von Veränderungsprozessen in der Gesellschaft.
Diese Kompetenzen sind besonders im Sozialwesen von Bedeutung, da sie Fachkräften ermöglichen, flexibel auf Veränderungen zu reagieren und die Qualität der Betreuung kontinuierlich zu verbessern.
Integration in Weiterbildungsangebote
Um diese Zukunftskompetenzen effektiv zu vermitteln, sollten Akademien folgende Ansätze verfolgen:
Praxisorientierte Lernmethoden: Fallstudien, Simulationen und Projektarbeiten fördern die Anwendung von Wissen in realen Kontexten.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit: Einbindung von Experten aus verschiedenen Bereichen, um ganzheitliche Perspektiven zu vermitteln.
Einsatz digitaler Tools: Nutzung moderner Technologien zur Förderung von Digitalkompetenz und innovativen Lehrmethoden.
Kontinuierliche Evaluation: Regelmäßige Überprüfung und Anpassung der Lehrinhalte an aktuelle Entwicklungen und Bedürfnisse.
Fazit
Die Vermittlung von Zukunftskompetenzen ist entscheidend, um Fachkräfte im Sozialwesen auf die Herausforderungen der kommenden Jahre vorzubereiten.
Akademien spielen dabei eine zentrale Rolle, indem sie ihre Weiterbildungsangebote entsprechend ausrichten und innovative Lehrmethoden implementieren.
Durch die Integration dieser Kompetenzen wird nicht nur die Qualität der Betreuung verbessert, sondern auch die Handlungsfähigkeit der Fachkräfte in einer dynamischen Arbeitswelt gestärkt.
Im Zuge einer FINSOZ Fachgruppe erarbeitet Alicia Sailer übrigens projektleitend bereits seit mehr als drei Jahren einen Referenzrahmen zu Digitalkompetenzen in der Sozialwirtschaft.
Wir gehen von einer Veröffentlichung noch in diesem Jahr aus.
Welche Erfahrungen haben Sie mit der Integration von Zukunftskompetenzen in der Weiterbildung gemacht?
Studien zur Bedeutung von Future Skills im Sozialwesen:
„Digital Literacy, Future Skills und Co. – Kompetenzprofile in einer digitalisierten Sozialen Arbeit“ von Florian Beloch (2020): Diese Studie untersucht die notwendigen Kompetenzen für Sozialarbeiter in einer zunehmend digitalisierten Arbeitswelt und betont die Bedeutung von digitalen und überfachlichen Fähigkeiten.
„Bildung für die Zukunft? Förderung von Future Skills in der Hochschullehre“ von Nina Horstmann (2023): Diese Analyse zeigt auf, inwieweit Future Skills bereits in der Hochschullehre gefördert werden, insbesondere im Fach Soziale Arbeit, und identifiziert Bereiche mit Entwicklungsbedarf.
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