top of page

Lernerzentrierung statt Standardisierung: Brauchen wir neue Qualitätsstandards in der Weiterbildung?


Wie individuelle Lernpfade die Weiterbildungslandschaft verändern könnten


ree

Die klassische Weiterbildung folgt oft einem standardisierten Ansatz: Einheitliche Inhalte, feste Curricula und vorgegebene Prüfungsformate. Doch die Lernenden von heute haben unterschiedliche Vorerfahrungen, Bedürfnisse und Ziele – sie benötigen maßgeschneiderte Weiterbildungsangebote.


Ist es an der Zeit, die Qualitätsstandards in der Weiterbildung neu zu definieren?


Warum Standardisierung nicht mehr ausreicht


Traditionelle Weiterbildungsmodelle orientieren sich an klaren Vorgaben:

  • Feste Kursstrukturen mit vorgegebenen Lernzielen

  • Zertifizierungen basierend auf Prüfungen mit standardisierten Kriterien

  • Einheitliche Lehrmethoden, die wenig Spielraum für individuelle Anpassungen lassen


Doch dieser Ansatz stößt zunehmend an Grenzen. Die Arbeitswelt erfordert nicht nur Fachwissen, sondern auch übergreifende Kompetenzen wie Problemlösung, Kreativität und selbstorganisiertes Lernen.


Menschen bringen unterschiedliche Lerntypen, berufliche Kontexte und persönliche Herausforderungen mit. Eine einheitliche Weiterbildung wird dieser Vielfalt kaum gerecht.


Lernerzentrierung:

Ein Paradigmenwechsel in der Weiterbildung


Individuelle Lernpfade ermöglichen eine flexible, anpassungsfähige Weiterbildung, die sich an den Bedürfnissen der Lernenden orientiert. Kernelemente sind:


1. Kompetenzbasierte anstelle inhaltsbasierter Weiterbildung

Anstatt vorgegebene Inhalte zu vermitteln, sollten Weiterbildungen darauf abzielen, echte Fähigkeiten zu entwickeln und praktisch anzuwenden.


2. Personalisierte Lernwege

Mithilfe adaptiver Lernplattformen und KI-gestützter Systeme können Lernangebote individuell zugeschnitten werden – je nach Vorwissen, Lernfortschritt und Präferenzen der Teilnehmenden.


3. Microlearning statt Frontalunterricht

Kleine, praxisnahe Lerneinheiten, die sich nahtlos in den Arbeitsalltag integrieren lassen, erhöhen den Lernerfolg und die Nachhaltigkeit der Weiterbildung.


4. Alternative Formen der Zertifizierung

Standardisierte Prüfungen sollten ergänzt oder ersetzt werden durch:

  • E-Portfolios zur Dokumentation praktischer Lernerfolge

  • Peer-Feedback und 360°-Evaluierungen

  • Micro-Credentials als flexible Nachweise für erworbene Kompetenzen


Neue Qualitätsstandards: Was braucht es?


Um diesen Wandel erfolgreich zu gestalten, müssen sich auch die Qualitätsstandards in der Weiterbildung verändern.


Statt nur die Erfüllung formaler Kriterien zu messen, sollten folgende Fragen im Vordergrund stehen:

  • Fördert die Weiterbildung die langfristige Kompetenzentwicklung?

  • Ist sie flexibel genug, um verschiedene Lerntypen zu berücksichtigen?

  • Gibt es praxisnahe Lernformate, die reale Herausforderungen abbilden?

  • Werden innovative Zertifizierungsformen eingesetzt?


Eine lernzentrierte Weiterbildung stellt die Bedürfnisse der Lernenden in den Mittelpunkt und ermöglicht eine nachhaltige, wirksame Entwicklung.


Wie sehen Sie die Zukunft der Weiterbildung?

Welche Ansätze setzen Sie bereits um?


Weiterführend:


Buchtipp

📖 "Selbstbestimmt lernen: Warum Bildung von innen kommen muss" von Gerald Hüther – Ein inspirierendes Buch über die Bedeutung von intrinsischer Motivation und individueller Lernentwicklung.


Podcast-Tipp

🎙 "Shift Happens" – Ein Podcast über die Zukunft des Lernens und Arbeitens mit spannenden Impulsen zu modernen Bildungsansätzen und digitalen Lerntechnologien.


Kommentare


bottom of page